Etwa 100 Mann des 98. Regiments der 1. Gebirgsdivision „Edelweiß“
drangen am Morgen in Kommeno ein. Sechs Stunden lang mordete und
brandschatzte die Truppe. Als das 98. Regiment die zerstörte Ortschaft
verließ, waren 317 Männer, Frauen und Kinder dem Massaker zum Opfer
gefallen
(Mark Mazower, Inside Hitler Greece. The eperience of Occupation
1941-1944, New Haven/London 1993, S. 191-200).
„Kurze Zeit darauf setzte Granatwerferfeuer ein. Die Häuser begannen zu
brennen. Dann hörte man MG- und Gewehrfeuer. Auch Schüsse aus
Maschinenpistolen waren zu hören. Auch ich habe auf Flüchtende
geschossen. An dieser Stelle möchte ich noch einflechten, dass
unmittelbar vor der Umstellung des Ortes noch vom Leiter des Einsatzes
(…) Befehl erteilt wurde, dass niemand die Ortschaft verlassen dürfe. Er
hat ausdrücklich Befehl erteilt, auf alle Flüchtenden zu schießen (…)
Die Häuser brannten. Offensichtlich ist das Feuer in den Häusern durch
das Granatwerferfeuer entstanden. Aber ich habe auch gesehen, dass
unsere Leute verschiedene Häuser angezündet haben. Die Ortsbewohner, die
aus den brennenden Häusern zu flüchten versuchten, wurden sofort
abgeschossen. Eine größere Personengruppe wurde dann am Hauptplatz
erschossen. (…) Ich kann nicht sagen, wie viel Frauen und Kinder sich
unter den Opfern befanden, aber ich habe unter den Leichen Frauen und
Kinder gesehen. Was mich furchtbar abgestoßen hat, das war, dass einige
Soldaten den weiblichen Leichen Bierflaschen in den Geschlechtsteil
einführten. Ich glaube, ich habe auch Leichen gesehen, denen die Augen
ausgestochen waren. Wenn ich gefragt werde, ob es den Tatsachen
entspricht, dass Kinder in der Weise verbrannt wurden, dass ihnen mit
Benzin getränkte Watte in die Münder gestopft und die Watte dann
angezündet worden ist, dann gebe ich an, dass ich tatsächlich Kinder
gesehen habe (Leichen), die in der Gesichtsgegend um den Mund
schreckliche Brandwunden aufwiesen. Ob diese Kinder lebend oder als
Leichen so misshandelt worden sind, weiß ich nicht. (Ich) möchte noch
ergänzend anführen, weil dies auch vielleicht ein bezeichnetes Licht auf
die Sache wirft, dass nach dem Einsatz im Zeltlager ein „Besäufnis“
stattfand. Es war Wein und auch Lebensmittel erbeutet worden. Dieser
Wein wurde ausgetrunken, und es ging bei einigen Kameraden hoch her.“
(Aus der Aussage eines österreichischen Soldaten des 98. Regiments
vor der Staatsanwalt München, zitiert bei Eberhard Rondholz, „die
Vergeltungsmaßnahmen der deutschen Besatzungsgruppen), in: Ellada
1936-1944, S. 246; bzw. ders. „Tausend unbekannte Lidices“).
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