17.01.1945. Die letzten jüdischen Gefangenen in Chelmno werden getötet |
17.01.1945. Die letzten jüdischen
Gefangenen in Chelmno werden getötet |
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Am 23. Juni 1944 begannen die Transporte aus dem Ghetto von Lodz nach
Chelmno aufs neue, und bis zum 14. Juli waren 7176 Menschen ermordet. Das
System ähnelte dem bereits früher erprobten: Den auf Lastwagen
herangebrachten Opfern sagte man, sie sollten in Deutschland arbeiten und
müßten sich waschen, während ihre Kleider desinfiziert würden. In Gruppen
von 70 bis 90 zogen sie sich aus, gelangten dann - durch eine Tür mit der
Aufschrift »Zum Bad« - in eine Passage von 25 Meter Länge, die auf beiden
Seiten eingezäunt war. Diese Passage führte zu einem Abhang, an dessen
unterem Ende ein Gaswagen stand. Mitte Juli wurden die Transporte nach
Chelmno abgebrochen, um das Ghetto von Lodz schneller auflösen zu können.
Die überlebenden Einwohner des Ghettos kamen nun nach AUSCHWITZ. Das
Sonderkommando Kulmhof wurde nach Lodz überführt und war dort zusammen mit
anderen deutschen Einheiten bis Ende August 1944 an der Auflösung des
Ghettos und der Deportation seiner Einwohner nach Auschwitz beteiligt.
Anfang September 1944 kehrte das Sonderkommando Kulmhof nach Chelmno
zurück. Dort sollten alle Hinweise auf die Massenmorde beseitigt werden.
Dazu zwang man eine Gruppe von zunächst etwa 90, dann 48 jüdischen
Gefangenen. In der Nacht des 17. Januar 1945, als die Rote Armee näherrückte, verließ das Sonderkommando Chelmno. Als die 48 letzten jüdischen Gefangenen im Lager ermordet werden sollten, unternahmen diese einen Ausbruchsversuch. Drei der Häftlinge konnten fliehen, die anderen wurden getötet. aus. Enzyklopädie des Holocaust, Band I |