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30.06.1941. "Diese Pest unschädlich machen"


Nach dem Überfall auf die Sowjetunion dankt die evangelische Kirche dem Führer und seinem deutschen Volk und versichert "unwandelbare Treue und Einsatzbereitschaft" im "Heiligen Krieg".

Telegramm des Geistlichen Vertrauensrats der Deutschen Evangelischen Kirche an den Führer

Der Geistliche Vertrauensrat der Deutschen Evangelischen Kirche, erstmalig seit Beginn des Entscheidungskampfes im Osten versammelt, versichert Ihnen, mein Führer, in diesen hinreißend bewegten Stunden aufs neue die unwandelbare Treue und Einsatzbereitschaft der gesamten evangelischen Christenheit des Reiches. Sie haben, mein Führer, die bolschewistische Gefahr im eigenen Lande gebannt und rufen nun unser Volk und die Völker Europas zum entscheidenden Waffengange gegen den Todfeind aller Ordnung und aller abendländisch-christlichen Kultur auf. Das deutsche Volk und mit ihm alle seine christlichen Glieder danken Ihnen für diese Ihre Tat. Daß sich die britische Politik nun auch offen des Bolschewismus als Helfershelfer gegen das Reich bedient, macht endgültig klar, daß es ihr nicht um das Christentum, sondern allein um die Vernichtung des deutschen Volkes geht. Der allmächtige Gott wolle Ihnen und unserem Volk beistehen, daß wir gegen den doppelten Feind den Sieg gewinnen, dem all unser Wollen und Handeln gelten muß.
Die Deutsche Evangelische Kirche gedenkt in dieser Stunde der baltischen evangelischen Märtyrer vom Jahre 1918, sie gedenkt des namenlosen Leides, das der Bolschewismus, wie er es den Völkern seines Machtbereichs zugefügt hat, so allen anderen Nationen bereiten wollte, und sie ist mit all ihren Gebeten bei Ihnen und bei unseren unvergleichlichen Soldaten, die nun mit so gewaltigen Schlägen darangehen, den Pestherd zu beseitigen, damit in ganz Europa unter Ihrer Führung eine neue Ordnung erstehe und aller inneren Zersetzung, aller Beschmutzung des Heiligsten, aller Schändung der Gewissensfreiheit ein Ende gemacht werde.
Charlottenburg, den 30. Juni 1941


Der Geistliche Vertrauensrat der Deutschen Evangelischen Kirche
D. Marahrens                   Schul[t]z                              D.Hymmen


»Mir ist nicht erinnerlich, daß ich in einer Predigt am 31.12.1941 u.a. gesagt haben soll: >Die Kirche unterstützt den Kampf gegen den Bolschewismus und hofft, daß es möglich sein wird, diese Pest ein für allemal unschädlich zu machen.< Daß ich dies gesagt haben kann, ist gut möglich ...«

Bischof Dr. Simon Konrad Landershauser, Passau.


aus:
Ernst Klee und Willi Dreßen (Herausgeber)
"Gott mit uns" Der deutsche Vernichtungskrieg im Osten 1939 - 1945, 1989