Bericht über eine Rede des Reichskommissars Ukraine, Erich Koch
Oberkommando der Heeresgruppe B
H.Qu., den 1.4.1943
Q.O.U./VII (Mil.Verw.) B.B. Nr.83/43 geh.
Geheim
An das OKH / Gen St d H / Gen Qu
Abt. Kr.Verw. (Verw.)
Betr.: Behandlung der Zivilbevölkerung in der Ukraine.
Bezug: OKH / GenSt d H / Gen Qu Abt. Kr.Verw. (Qu 4)
Nr. II / 1736 / 43 geh. vom 23.3.1943.
An der Versammlung der NSDAP in Kiew am 5.3.1943 hat
Oberkriegsverwaltungsrat Dr. Claassen teilgenommen und über den Inhalt der
Rede des Reichskommissars mündlich berichtet. Sonstige Unterlagen über den
Inhalt der Rede sind hier nicht verfügbar.
I. Über die Behandlung der Bevölkerung führte der Reichskommissar
im Laufe der Rede an verschiedenen Stellen folgendes aus:
1) Wir sind das Herrenvolk und müssen hart, aber gerecht regieren. [...]
2) Ich werde das Letzte aus diesem Land herausholen.
Ich bin nicht gekommen, um Segen zu spenden, ich bin gekommen, um dem
Führer zu helfen. Die Bevölkerung muß arbeiten, arbeiten und nochmals
arbeiten. [...] Nun regen sich einige Leute auf, daß die Bevölkerung
vielleicht nicht genug zu essen kriegt. Das kann die Bevölkerung nicht
verlangen. Man muß nur daran denken, was unsere Helden in Stalingrad
entbehren mußten. [...] Wir sind wahrlich nicht hierhergekommen, um Manna
zu streuen, wir sind hierhergekommen, um die Voraussetzungen des Sieges zu
schaffen.
3) Wir sind ein Herrenvolk, das bedenken muß, daß der geringste deutsche
Arbeiter rassisch und biologisch tausendmal wertvoller ist als die hiesige
Bevölkerung. [...]
Für das
Oberkommando der Heeresgruppe B
Der Oberquartiermeister
Fähndrich
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