Die zweite große "Aktion" fand am 4. Oktober 1941 statt. An diesem Tag
wurden 2000 Menschen ins IX. Fort getrieben. Die Insassen des Kinderheims
sowie des Armenhauses und die Kranken aus den Wohnungen wurden mit
Lastwagen abtransportiert. Das Ghettokrankenhaus, das sich in diesem
Wohngebiet befand, brannten die Deutschen mitsamt Kranken, Ärzten und dem
Pflegepersonal nieder. Wer versuchte aus dem Fenster zu springen, wurde
erschossen. Die Eingänge waren noch vor der Brandlegung mit Platten
zugenagelt worden. Aus dem Fort waren den ganzen Abend über Schüsse aus
Gewehren und Maschinengewehren zu hören.
aus:
Wassili Grossmann, Ilja Ehrenburg (Herausgeber)
Das Schwarzbuch, Der Genozid an den sowjetischen Juden
(in deutscher Sprache herausgegeben von Arno Lustiger), 1994 |